Kirchen
Kirchen als sakrales Bauwerk des Christentums.
Schweden
ist ein skandinavisches EU-Land und in 21 Provinzen unterteilt. In der
Provinz Blekinge län, genauer in Sölvesborg , eine an
der
Ostsee gelegene Stadt in Südschweden, liegt die Kirche Sankt
Nicolai. Die Ursprünge der Kleinstadt reichen bis ins
Mittelalter
zurück und auch Sankt Nicolai selbst weist ein stolzes Alter
auf:
Um das 13. Jahrhundert n.Chr. erbaut, zählt sie mittlerweile
mehr
als 700 Jahre. Damit ist diese Kirche das älteste Bauwerk des
Ortes Sölvesborg, andere sind aus dieser Zeit nicht mehr
erhalten.
Als stummer Zeuge des „Dunklen Zeitalters“ erbaute
man sie
in einer Zeit, als Dänen und Schweden noch blutige
Kämpfe
gegeneinander austrugen. Heute versetzt sie Touristen mit ihrem Anblick
ein Stück weit in die Vergangenheit. Sankt Nicolai befindet
sich
im Herzen der Altstadt Sölveborgs, wo mittelalterliche
Gässchen das Stadtbild bestimmen. Es ist anzunehmen, dass an
der
Stelle, wo heute die Sankt Nicolai Kirche über die
Häuser
Sölvesborgs ragt, früher eine einfache Holzkapelle
stand.
Laut einer Schrift von 1820 ist die Kirche Sankt Nicolai ein
altertümlicher Ziegelbau. Von innen jedoch ist das gotische
Bauwerk mit Sterngewölben und prächtigen
Kalkmalereien
verziert, die Szenen aus dem Leben von Jesus und Maria zeigen. Auf dem
Weg zum Altarraum (Chor), der den ältesten Teil der Kirche
darstellt, erregt das übermäßig
große
Triumphkreuz die Aufmerksamkeit des Besuchers. Es stammt aus dem 15.
Jahrhundert.
Das Kirchenschiff (Langhaus) ist Anfang des 14. Jahrhunderts errichtet
worden. Der Aufsatz des Altars sowie die Kanzel hingegen aus dem Jahre
1620 – sie sind gemäß der Architektur der
Renaissance
errichtet worden. Auf letzterer befindet sich der Wahlspruch "Regia
Firmat Peitas" (Frömmigkeit stärkt das Reich) des
Dänenkönigs Christian IV geschrieben.
Gegen
Ende des 14. Jahrhunderts stellte man den Kirchturm
vollständig fertig, wohingegen mit dem Bau des Waffenhauses
erst
zu Beginn des 15. Jahrhunderts begonnen wurde. Was das Alter anbelangt,
könnte Sankt Nicolai nur noch von den Resten der Klostermauern
des
Karmeliter Klosters übertroffen werden, die sich hinter der
Kirche
befinden. Es ist einst von Papst Innocentius VIII ins Leben gerufen
worden, doch zum gegenwärtigen Zeitpunkt bezeugen nur noch die
Überbleibsel dessen ehemalige Existenz.
Seit 1864 beherberg Sankt Nicolai zudem den Stentoftenstein. Er ist aus
dem 6. Jahrhundert und mit Runen beschrieben. Runen gelten als die
ältesten Schriftzeichen der Germanen. Er ist ein sehr
ungewöhnlicher Runenstein und lockt Jahr für Jahr
immer mehr
neugierige Besucher an. Die Innschrift des Steins lautet: "Den neuen
Bauern, den neuen Fremdlingen gab Haduwulf ein gutes Jahr. Hariwolf
für … ist jetzt Schutz. Tiefe Geheimnisse habe ich
hier
verborgen: Maßlos in Bosheit, dem Zaubertod verfallen, der
dieses
Denkmal zerstört".
Übrigens
Wer sich nach dem
Kirchenbesuch außerdem noch gerne das Pfarrhaus
aus dem Jahr 1833 ansehen möchte, verlässt die Kirche
Richtung Norden.